Genf – Vieles erinnerte an die Causa Aliyev: der kasachische Ex-Minister Viktor Khrapunov machte eine steile politische Karriere in Kasachstan. Lange Zeit profitierte er vom System und konnte so sein Vermögen ausbauen. Bis ihn diverse kriminelle Aktivitäten vorgeworfen wurden, u.a. Geldwäsche und Betrug. So wie Aliyev, floh auch Khrapunov in den Westen, um sich von da an als verfolgter Oppositioneller darzustellen.
Die Genfer Staatsanwaltschaft hat nun gegen Viktor Khrapounov und dessen Frau Ermittlungen eingeleitet. Sie reagiert damit auf ein Rechtshilfegesuch aus Kasachstan. Die Familie Khrapounov sieht sich als Opfer eines Rachefeldzugs.
Wie erwähnt, verdächtigen die kasachischen Behörden das Ehepaar Khrapounov, sich unrechtmässig bereichert zu haben, als Khrapounov in der Regierung von Langzeitpräsident Nursultan Nasarbajew einen Ministerposten bekleidet hatte. Dies sagte Staatsanwalt Jean-Bernard Schmid am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Auf das Gesuch hin habe er eine Untersuchung wegen Geldwäscherei eröffnet.
Die in Genf wohnhafte Familie Khrapounov weist die Anschuldigungen in einem Communiqué zurück
Die Genfer Staatsanwaltschaft zeigt mit den gesetzten Maßnahmen, dass solche Vorwürfe nicht einfach mit der Ausrede der Nichtzuständigkeit unbeachtet werden dürfen – vielmehr bedürfen diese wie hier eines ernsthaften und konkreten Vorgehens.
(sda)
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Geldwäscherei Genfer Justiz ermittelt gegen kasachischen Ex-Minister