ORF: Ex-Botschafter droht Mordprozess (ORF.at 16.02.2013)

Das erklärte sein Anwalt gegenüber der “Presse”. Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen Rakhat Shoraz alias Aliyev wegen dessen mutmaßlicher Beteiligung an der erpresserischen Entführung und Ermordung zweier kasachischer Bankmanager. Die Auslieferung nach Kasachstan in der Sache hat die österreichische Justiz bisher abgelehnt, weil der Ex-Botschafter und einstige Schwiegersohn von Präsident Nursultan Nasarbajew in seiner Heimat mit keinem fairen Verfahren rechnen könne – mehr dazu in Keine Auslieferung von Alijew: Herbe Kritik .

Steht auch unter Geldwäscheverdacht

In einem Parallelverfahren untersuchen die Behörden Vorwürfe der Geldwäsche von widerrechtlich erlangtem Vermögen und Untreue durch Shoraz alias Aliyev und Mittelsmänner. Wie zuvor bekannt wurde, hatte das Oberlandesgericht Wien (OLG) eine Beschwerde eines Wiener Anwalts gegen die behördliche Durchsuchung seiner Kanzlei und Privatadresse abgewiesen.

Weder die Mord- noch die Geldwäschevorwürfe würden halten, sagte der ebenfalls von Shoraz engagierte Anwalt Otto Dietrich. Shoraz hält sich nach Angaben seines Anwaltes Manfred Ainedter in Malta auf: “Er wohnt dort, er versteckt sich nicht”, meinte er gegenüber der “Presse”.

Anwalt der Opfer fordert europäischen Haftbefehl

Der Anwalt der Opfer in dem Mordfall an den kasachischen Bankmanagern, Gabriel Lansky, sagte, dass die Ergebnisse der Hausdurchsuchung nun bei den Geldwäsche-Ermittlungen als Beweise verwendet werden könnten und auch für die Ermittlungen wegen Entführung und Erpressung relevant wären. Lansky forderte nach der Abweisung der Beschwerde durch das OLG, einen europäischen Haftbefehl gegen Shoraz auszustellen.

Shoraz wird verdächtigt gemeinsam mit zwei Mittätern 2007 zwei Manager entführt und getötet zu haben. Im Mai 2011 wurden in Almaty in Kasachstan deren Leichen aufgefunden.

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